Mittwoch, 13. November 2013

Das Märchen von der traurigen Traurigkeit

Der Text stammt nicht von mir, aber ist so schön, dass ich ihn einfach posten musste.

Es war eine kleine Frau, die den staubigen Feldweg entlang kam. Sie war wohl schon recht alt, doch ihr Gang war leicht, und ihr Lächeln hatte den frischen Glanz eines unbekümmerten Mädchens. Bei der zusammengekauerten Gestalt blieb sie stehen und sah hinunter. Sie konnte nicht viel erkennen.

Das Wesen, das da im Staub auf dem Wege sass, schien fast körperlos. Sie erinnerte an eine graue Flanelldecke mit menschlichen Konturen. Die kleine Frau bückte sich ein wenig und fragte: "Wer bist du?"

Zwei fast leblose Augen blickten müde auf. "Ich? Ich bin die Traurigkeit", flüsterte die Stimme stockend und leise, dass sie kaum zu hören war.

"Ach, die Traurigkeit!" rief die kleine Frau erfreut aus, als wuerde sie eine alte Bekannte grüßen.

"Du kennst mich?" fragte die Traurigkeit misstrauisch.

"Natürlich kenne ich dich! Immer wieder hast du mich ein Stück des Weges begleitet."

"Ja, aber...", argwöhnte die Traurigkeit, "warum flüchtest du dann nicht vor mir? Hast du denn keine Angst?"

"Warum sollte ich vor dir davonlaufen, meine Liebe? Du weisst doch selbst nur zu gut, dass du jeden Flüchtling einholst. Aber, was ich dich fragen will: Warum siehst du so mutlos aus?"

"Ich... bin traurig", antwortete die graue Gestalt mit brüchiger Stimme.

"Die kleine alte Frau setzte sich zu ihr. "Traurig bist du also", sagte sie und nickte verständnisvoll mit dem Kopf. "Erzähl mir doch, was dich so bedrückt."

Die Traurigkeit seufzte tief. Sollte ihr diesmal wirklich jemand zuhören wollen? Wie oft hatte sie sich das schon gewünscht. "Ach, weisst du", begann sie zögernd und äußerst verwundert, "es ist so, dass mich einfach niemand mag. Es ist nun mal meine Bestimmung, unter die Menschen zu gehen und für eine gewisse Zeit bei ihnen zu verweilen. Aber wenn ich zu ihnen komme, schrecken sie zurück. Sie fürchten sich vor mir und meiden mich wie die Pest."

Die Traurigkeit schluckte schwer. "Sie haben Sätze erfunden, mit denen sie mich bannen wollen. Sie sagen: Papperlapapp, das Leben ist heiter. Und ihr falsches Lachen führt zu Magenkrämpfen und Atemnot. Sie sagen: Gelobt sei, was hart macht. Und dann bekommen sie Herzschmerzen. Sie sagen: Man muss sich nur zusammenreissen. Und spüren das Reissen in den Schultern und im Rücken. Sie sagen: Nur Schwächlinge weinen. Und die aufgestauten Tränen sprengen fast ihre Köpfe. Oder aber sie betäuben sich mit Alkohol und Drogen, damit sie mich nicht fühlen müssen."

"Oh ja", bestätigte die alte Frau, "solche Menschen sind mir schon oft begegnet." Die Traurigkeit sank noch ein wenig mehr in sich zusammen. "Und dabei will ich den Menschen doch nur helfen. Wenn ich ganz nah bei ihnen bin, können sie sich selbst begegnen. Ich helfe ihnen, ein Nest zu bauen, um ihre Wunden zu pflegen. Wer traurig ist, hat eine besonders dünne Haut. Manches Leid bricht wieder auf, wie eine schlecht verheilte Wunde, und das tut sehr weh.

Aber nur, wer die Trauer zulässt und all die ungeweinten Tränen weint, kann seine Wunden wirklich heilen. Doch die Menschen wollen gar nicht, dass ich ihnen dabei helfe. Statt dessen schminken sie sich ein grelles Lachen über ihre Narben. Oder sie legen sich einen dicken Panzer aus Bitterkeit zu." Die Traurigkeit schwieg. Ihr Weinen war erst schwach, dann stärker und schließlich ganz verzweifelt.

Die kleine, alte Frau nahm die zusammengesunkene Gestalt tröstend in ihre Arme. Wie weich und sanft sie sich anfühlte, dachte sie und streichelte zärtlich das zitternde Bündel. "Weine nur, Traurigkeit", flüsterte sie liebevoll, "ruh dich aus, damit du wieder Kraft sammeln kannst. Du sollst von nun an nicht mehr alleine wandern. Ich werde dich begleiten, damit die Mutlosigkeit nicht noch mehr an Macht gewinnt."

Die Traurigkeit hörte auf zu weinen. Sie richtete sich auf und betrachtete erstaunt ihre neue Gefährtin: "Aber ... aber - wer bist eigentlich du?"

"Ich?" sagte die kleine, alte Frau schmunzelnd, und dann lächelte sie wieder so unbekümmert wie ein kleines Mädchen.

"Ich bin die Hoffnung!"


Von Inge Wuthe

Müdigkeit...

Einfach nur müde, so schrecklich müde...

Wie sehr wünsche ich mir die Augen zu schließen, einzuschlafen und nicht mehr wach zu werden. Alles hinter mir lassen. Die ganzen Gedanken abstreifen wie Kleidungsstücke und eintauchen in eine Gleichgültigkeit, die das Leben angenehm macht.

Sonntag, 10. November 2013

Schneckenhäuser

Jede Schnecke hat ihren eigenen Rückzugsort, ihr eigenes Heim, dass ihr Sicherheit gibt und Halt. Sie trägt es ihr Leben lang mit sich auf dem Rücken, es ist schön und bunt, bei manchen ganz besonders gemustert, bei anderen ganz schlicht. Bei drohender Gefahr ziehen sich die Schnecken in ihr kleines Haus zurück und igeln sich völlig ein und sind somit weniger angreifbar.

Doch ist es wirklich eine Zuflucht oder ist es ein Gefängnis?

Auch wir Menschen verhalten uns so, bei Gefahr und auch bei Traurigkeit. Wir verstecken uns zu Hause, lassen keinen in das "Schneckenhaus" hinein.

Ich möchte mich grad einigeln, mich verstecken, keinem zeigen wie es mir geht und wie ich mich fühle. Aber ich spüre auch die Last des "Schneckenhauses" auf dem Rücken, sie drückt mich runter und lässt mich gebückt gehen. Ich kann mich kaum aufrichten und noch weniger durchatmen. Ich bin unzufrieden mit mir selbst, merke das ich mich selber nicht mehr anschauen mag. Ich bin ungeduldig und zerstöre mich selbst. Die ständigen Kopfschmerzen sind nur ein Teil davon, auch das immer wieder aufkratzen alter Wunden, das fliessende tiefrote Blut.

Ich hab viel zuviel Zeit zum nachdenken im Moment, bin viel zu oft alleine. Ich spüre das es falsch ist, mich so sehr zurückzuziehen, aber ich finde grad keinen Weg hinaus. Ich hab mich verlaufen in meinem dunklen Inneren.

Dienstag, 29. Oktober 2013

Aufschrei der Seele

Ich möchte laut schreien, doch kein Ton kommt über meine Lippen.
Ich möchte leise weinen, doch keine Träne findet den Weg.
Ich möchte etwas fühlen, doch in mir ist alles tot.

Sonntag, 27. Oktober 2013

Träume...

Jeder Mensch hat Träume. Wir hoffen, dass sie wahr werden und verlieren uns nur allzu gern in den Tagträumen. Bei jedem sind sie anders, einer wünscht sich materielle Dinge, ein anderer die Person seines Herzens.

Auch ich habe Träume. Sowohl schöne Träume, die mich Lächeln lassen und die Hoffnung dadurch geschürt bleibt, wie auch unschöne Träume. Meist sind es die unschönen die mich beschäftigen, die mich nicht schlafen lassen und mir zeigen, dass ich nicht so stark bin, wie ich gern wäre.

Träume können einem helfen Entscheidungen zu treffen, zu sehen, welchen Weg man gehen möchte. Oft ist es schwer sie zu deuten, doch wenn man einmal verstanden hat, wie man sie liest, dann erleichtert es einem das Leben.

Meine Träume sind vielschichtig und teilweise düster.

Manchmal lassen sie mich verzweifeln, doch ein Funken Hoffnung besteht immer. Dafür sind Träume ja da...

Mittwoch, 23. Oktober 2013

Nur mit dir...

... fühle ich mich vollständig
... kann ich mich fallen lassen
... kann ich einfach ich selbst sein
... erlebe ich es, was es heisst sich völlig zu verlieren
... möchte ich die Tage und Nächte verbringen
... möchte ich Grenzen überschreiten
... möchte ich die Fantasiewelten erkunden
... bin ich glücklich

Gedanken

Es gibt Menschen, mit denen spricht man, lacht man, weint man, berührt man und erst nach Jahren merkt man, das man in die gleiche Richtung blickt. Dann berührt die Sonne die Erde und ein Tropfen wird zur Flut...

Motto

Lebe dein Leben wie du es willst !!

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Zuletzt aktualisiert: So, 19. Apr, 18:30

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